Ihr lieben Bücherfüchse!
Wie Ende letzten Monats bereits angekündigt, habe ich das große Glück an der Blogtour zu Dominique Stalders Auftakt-Roman "Der Wanderer - Die Schamanin" teilzunehmen, der am 20.11.2015 offiziell als eBook erscheint.
Wie man es von einem guter Darkfantasy eben erwartet, entführt uns der Wanderer in eine fremde, bedrohliche und düstere Welt voller unbekannter Gefahren und Geheimnisse. Zu den wohl wichtigsten Bewohnern dieser Welt zählen die Dämonen, deren unheilvoller Ruf hier wie dort einen seit jeher einen großen Einfluss auf Religion, Kultur und Lebensweisen hat.
Die Dämonen unserer Welt
Das Wort Dämon stammt ursprünglich aus der Griechischen Mythologie, δαίμων (Daimon), und wurde im Rahmen ihrer Sage mit den Seelen und körperlosen Gestalten längst Verstorbener in Verbindung gebracht. Als "eine Mittelstufe zwischen Mensch und Gott" galt der Daimon also quasi als eine Art 'Zweite-Klasse-Gottheit', die damit nicht unbedingt negativ konnotiert wurde.
Gleichzeitig steht das Wort δαίεσθει (daiesthei) im Deutschen für "zer-" und "zuteilen", während das unmittelbar damit in Verbindung stehende Wort δαιμόνιον (daimonion) wiederum mit "Schicksal" oder "Gewissen" gleichzusetzen ist. Natürlich führten diese etymologischen Zusammenhänge dem Dämon auch einen Ruf zu, der nicht nicht unbedingt der beste ist: Als 'Ver- und Zuteiler des Schicksals' und geisterhafter Verkörperung des eigenen Gewissens erfuhr sein Begriff durch damit einhergehende Vorstellung eine deutliche Verschiebung ins Negative.
Viele - ja nahezu alle - ethnischen Religionen beherbergen Dämonen in ihrer Lehre. Während die einen sie ausschließlich für Ausgeburten böser Mächte im Sinne von Unglück und Krankheit halten, betrachten die sogenannten "Naturvölker" den Begriff Dämon und den des Geistes (Tiergeist, Naturgeist, Hausgeist, usw.) als gleichgesetzt. In beiden Fällen werden sie oft als unverwandt mit dem Menschen, jedoch mit menschlichen Eigenschaften beschrieben.
Wie eben schon beschrieben lag der etymologische Ursprung des Begriffs Dämon in Griechenland, wo sie zunächst hauptsächlich mit natürlichen - und für die damalige Zeit unerklärlichen - Phänomenen in Verbindung gebracht wurden: Zikadenzirpen, Blätterrauschen, Gärung, Alterung, Verwesung usw. Schon 700 v. Chr. beschreibt der griechische Epenschreiber Hesiod in "Theogonie" ganze Scharen von Dämonen, die in verschiedenen Klassen organisiert als Zwischenwesen zwischen Mensch und Gottheit unerkannt zwischen den Menschen wandeln und ihnen dabei entweder Recht oder Unrecht bringen. Ab ca. 300 nach Chr. galten die Dämonen schließlich als 'weltschöpferische Mischwesen', die als Untergötter der Natur für verschiedene Lebenssituationen verantwortlich gemacht wurden. Dabei konnten sie sowohl gut, als auch böse konnotiert sein.
Im Judentum wird der Dämon auch Schedim genannt, was auch als 'Halbgott' oder 'Geist' übersetzt werden kann. Er kommt nur zwei Mal im Tanach - in den normativen Bibeltexten - vor und wird dabei stets im Plural genannt. Dort taucht er immer im Kontext mit faschen Göttern oder Götzen ('Nicht-Götter') auf und steht in Verbindung mit verbotenen Kinds- oder Tieropfern. Dennoch gibt es auch im Judentum böse Geister, die sich leicht unter dem Begriff Dämon einordnen lassen: Die Qliphoth, die (in der kabbalistischen Kosmologie) die Offenbarung Gottes dadurch verhindern wollen, dass sie die dafür nützlichen Funken göttlichen Lichtemanation verhüllen und für religiöse, spirituelle Verunreinigung stehen. Außerdem die Dibbuk, tote Seelen der ehemals Lebenden, die als irrende Geister keine Ruhe finden können.
Auch zu Beginn des Christentums lebten die Dämonen als Überbleibsel heidnischer Götter in der Religion der Gläubigen fort. Die Grundlagen der eigens christlichen Dämonologie wurden allerdings von Augustinus ca. 400 n. Chr. geschaffen: Er begründete die Lehre von den zwei Reichen, dem Gottesreich und dem Dämonenreich, nach deren Vorstellung Dämonen als gefallene Engel zu betrachten sind. Er war von ihrem Eingreifen in den Lauf der Welt überzeugt, das in seiner Vorstellung nur so weit reichte, wie Gott es zuließ. Dies wurde im Folgenden jedoch mehr als nur einmal angezweifelt. Beschwörungen und magische Künste wurden den Täuschungen durch Dämonen zugesprochen. Augustinus beschreibt die Dämonen als Wesen mit "feinstofflichen" und "luftigen" Körpern, die eine schärfere Sinneswahrnehmung und größere Lebenserfahrung als Menschen aufweisen. Sie können die Zukunft vorhersagen, menschliche Gefühlsregungen wahrnehmen und für sich nutzen und Menschen krank machen, indem sie Krankheiten in ihren luftigen Körper aufnehmen und verbreiten. Auch seien sie verantwortlich für imaginäre Sinneserscheinungen in den Gedankenwelten eines Menschen. Durch ihren 'Sündenfall' sind sie - anders als Engel - in der Lage zu leiden.
Der altchinesische Daoismus kennt Dämonen als Teil der gegensätzlichen kosmischen Kräfte Yin (Weiblich, Böse, Dunkel, Erde) und Yang (Männlich, Gut, Hell, Himmel). Dort treten die Shen, die guten, als himmlisch kategorisierte Geister verstanden und die Kuei als Seelen der Toten auf, die kein offizielles Begräbnis erhalten haben.
Wichtige Dämonen
Tiamat - entspringt dem akkadischen Glauben (heutiges Syrien). Als riesiges Drachenwesen verkörpert sie das urzeitliche Chaos und das Salzwasser. Im Rahmen der Weltentstehung verkörpert sie die Alte Dämonische Ordnung. Nach ihrer Vernichtung entsteht aus ihren Überresten eine neue Welt.
Mephistopheles - ist ein bekannter Dämon (Teufel), der unter den christlichen Glauben fällt und durch Goethes Faust I besonders bekannt wurde. Er ist bekannt für seinen Scharfsinn, mit denen er Menschen zu Lügen und Sünden verführt. Außerdem verfügt er über gestaltwandlerische Kräfte, mit denen er auch als Ungeheuer, Drache oder Feuerball auftauchen kann. Im Hebräischen setzt sich sein Name aus Mefir (Zerstörer) und Tofel (Lüge) zusammen.
Astaroth - hat seinen Ursprung in der okkultistischen Mythologie. Es heißt, ihm unterstehen 40 Legionen und er gilt als Dämon, der die Rebellion der Engel bereut und sich als unschuldig ansieht. Er reitet auf einem Höllendrachen und sein Gestank ist unerträglich. Als Dämon der 8. Ordnung zählt er zu den Dämonen der Verleugnung.
Lilith - die Lichträuberin, ist als Adams erste Frau (noch vor Eva) bekannt und gehört dem christlichen Glauben an. Sie gilt als böse Nachtdämonin, die nachts Männer verführt, die Männern gewaltsam Samen und Blut raubt und sie anschließend tötet. Auch vor schwangeren Frauen und Säuglingen macht sie keinen Halt. Sie gebietet über 480 dämonische Legionen.
Die Dämonen in der Welt des Wanderers
Dass auch in der Welt des Wanderers Dämonen herrschen und wie die Unterwelt in Dominique Stalders Roman gestaltet ist, hat meine liebe Kollegin Ronja ja bereits behandelt. Sie lassen sich in drei größere Gruppen aufteilen: niedere, höhere Dämonen und Lords. Der über das schwarze Reich herrschende Rat besteht aus sieben mächtigen Dämonenlords, die jeweils einer dunklen Gefühlsregung besonders zugetan sind.
Frandrikal - er ist der Herr der Angst und gebietet über die 'dunklen' Tiere Fledermäuse, Krähen und Schlangen.
Farengiel - ist die Herrin der Schadenfreude und ist für all die Missgeschicke im Alltag verantwortlich. Sie labt sich am Schmerz ihrer Opfer; ihre Freude ist am größten, wenn das Opfer dabei zufällig stirbt.
Zondarakelia - ist die Gebieterin des Hasses. Sie ist der Ursprung allen Hasses auf der Welt und damit verantwortlich für die meisten Kriegen. Sie ist gnadenlos, mit einem Herz aus Stein.
Zondrakzr - als Herr der Eitelkeit hat er es besonders leicht, denn sein schönes Aussehen lässt ihn stets unschuldig erscheinen. Oft wird er als Schönling mit einem Dolch hinter dem Rücken dargestellt, denn sein Plan ist es, die Eitelkeit der Menschen zu nutzen, um sie in die Unterwelt zu treiben.
Holanketar - er ist der Herr der Arroganz und arbeitet am Besten im Team mit seiner Schwester Holirendaria. Mit seiner Arroganz treibt er die Menschen in den Leichtsinn.
Holirendraria - sie gebietet über den Leichtsinn und treibt auch den Mutigsten in sein Verderben.
Der Oberste aller Dämonen ist Zaphkirantiat, der Fahle, der Schwarze, der Ewige. Er ist der Herr der Unterwelt und verkörpert das absolute Chaos, das Feuer und den Tod. Die Darstellung seiner Person variieren stets von einem schwankenden Lavariesen, bis hin zu einem mächtigen Krieger, der aus unzähligen Wunden blutet, aber dennoch keine Kraft verliert. Auch wird er oft mit Flügeln dargestellt. Er ist der jüngste unter den Lords und damit dennoch der mächtigste. Sein Plan ist es, der Unterwelt die irdische Welt zuzuführen und sie einzuverleiben. Die ewigen Wolken am Himmel der Welt sind seine dunklen Vorboten für das, was noch kommen wird.
Das Gewinnspiel
Es wird täglich eine Frage zu beantworten geben, aus der Ihr Buchstaben sammelt, die am Ende das Lösungswort ergeben werden. Dieses finale Lösungswort schickt Ihr per Mail an: kontakt[at]dominique-stalder.de. Im Betreff gebt Ihr bitte „Der Wanderer“ an.
Einsendeschluss ist der 20.11.2015 um 19 Uhr. Die Gewinner werden auf allen Blogs ab 20 Uhr bekannt gegeben.
Zu gewinnen gibt es:
1. Preis: das eBook (mobi oder epub) und ein Druck des Covers auf Leinwand (40 x 50 cm) mit Signierung
2. Preis: das eBook (mobi oder epub) und eine Kaffeetasse in Schwarz mit dem Cover als Aufdruck
3. Preis: das eBook (mobi oder epub) und ein „Der Wanderer“ Lesezeichen
Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert. Ansprechpartner und Verantwortlicher ist alleine Dominique Stalder.
Alle Stationen der Blogtour für Euch im Überblick, diese benötigt Ihr um das Lösungswort zu finden:
14.11.2015 – Interview mit Dominique Stalder
www.lenchens-testereiwahnsinn.blogspot.de
15.11.2015 – Dark-Fantasy – was ist das eigentlich?
www.buchreisender.de
16.11.2015 – Unterweltvorstellungen in den verschiedenen Kulturen
www.grueneronja.de
17.11.2015 – Das Cover
www.fantasybuecherfuerdich.blogspot.de
18.11.2015 – Was sind eigentlich Dämonen?
Ich natürlich! :)
19.11.2015 – Feuer und seine mythische Bedeutung
www.buchstaebliches.de
20.11.2015 – Buchvorstellung und Rezension auf jedem Blog!
Meine Hinweise zur Lösung des großen Rätsels:
Wie lautet der Name der Herrin der Schadenfreude?
Der jeweils 7., 8. und 9. Buchstabe des Lösungswortes gehört an die Positionen F, B und E im Gewinnspiel Lösungswort. Verwirrend? Ist aber so!
Ich wünsche euch ganz viel Glück und viel Spaß für die kommenden Beiträge!
- Eure Bücherfüchsin
Huhuuuu,
AntwortenLöschendanke für den Blogtag :D
War interessant zu lesen.
Jetzt bin ich aber bei der Lösung (dem Lösungswort) etwas
verwirrt.
Am 1. Blogtag sollten wir die Buchstaben3, 5 und 10 in die Lösung an Platz 15, 4 und 8 setzen. Jetzt ist aber der 15. Platz das F. Wie soll ich jetzt Dein F unterbringen.
Oder bin ich jetzt blonder, als gedacht?
Lieben Gruß, Yvonne
yvonne.rauchbach@freenet.de
Hallo liebe Yvonne!
LöschenDanke für den Hinweis, da ist uns wohl ein Fehler unterlaufen. Aber das ist halb so wild,
dazu kommt heute Abend noch eine zentrale Information vom Autor Dominique Stalder :)
Liebe Grüße,
die Büchfüchsin